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Design des Bauhauses

Fortschritt durch Design

Raum 2 von 5Themenraum Design

Foto des Wohnzimmers des Meisterhauses von Josef Albers
Wohnzimmer des Meisterhauses von Josef Albers

Funktional und schlicht - Design am Bauhaus

„Die Produkte des Bauhauses sind eigentlich nicht das Entscheidende, sondern die Richtung mit der wir eine Methode vorwärts getrieben haben. Das Bauhaus ist eine Idee der Methode, die ebenso lebendig heute angewendet werden kann wie vor dreißig Jahren.n“

Walter Gropius in einem Fernsehinterview aus dem Jahr 1967

Lattenstuhl ti 1a - Wunsch und Realität in der Produktion klaffen auseinander

Filmszene. Marcel Breuer zeigt seinen Lattenstuhl ti 1a in einem Ausstellungsraum.
Filmszene aus „Lotte am Bauhaus“: Der junge Marcel Breuer zeigt seinen Lattenstuhl ti 1a im Rahmen der Ausstellung im „Haus am Horn“ in Weimar 1923.
Archivbild. Ein Stuhl, der aus rechtwinklig angeordneten Holzlatten besteht und eine Stofffläche zum Sitzen hat.
Lattenstuhl ti 1a
Archivbild. Ein Stuhl aus rechtwinkligen Holzlatten zusammengesetzt.
Rietveld-Stuhl

Der „Lattenstuhl ti 1a” wurde von Marcel Breuer für die Bauhaus-Ausstellung im Haus am Horn entworfen. Im Film sehen wir, wie Gropius in der Werkstatt an dem Modell-Stuhl vorbeiläuft und anmerkt, dass doch eine gewisse Ähnlichkeit zu einem Rietveld-Stuhl bestünde.

„Der Ausgangspunkt für den Stuhl war das Problem des bequemen Sitzens, vereinigt mit einfachster Konstruktion”, so Marcel Breuer 1925. Der Stuhl sollte hohen Sitzkomfort bei gleichzeitig minimalistischem Design aufweisen. Für die Fabrikation des Stuhls wies ein Großteil der verwendeten Latten identische Maße aus und die Sitzfläche wurde aus Stoffbespannungen aus der Bauhaus-Weberei hergestellt. Dieses reduzierte Materialkonzept wies ideale Voraussetzungen für die industrielle Massenproduktion auf. Letztendlich wurde jedoch Breuers Lattenstuhl, so wie viele andere Bauhaus-Produkte, nur in geringer Stückzahl manuell hergestellt. Der Rietveld-Stuhl war hingegen ideal für die Massenproduktion geeignet.

Das Bauhaus-Schachspiel - Reduktion aufs Wesentliche

Archivbild eines Schachbretts mit geometrisch aufeinander abgestimmten Holzfiguren.
Schachspiel von Josef Hartwig

Gropius fordert im Film die Reduktion des Designs aufs Wesentliche. In der Realität ist das sehr deutlich am Schachspiel von Josef Hartwig zu erkennen.

Der Gestalter des Bauhaus-Schachspiels Josef Hartwig schuf eines der konsequentesten Bauhaus-Produkte, indem er die traditionellen Schachfiguren auf ihre Funktion reduzierte. Es entstand ein Figurenensemble aus Würfel, Zylinder und Kugel. Die Größe und Form stellen den Stellenwert der jeweiligen Figur dar. Dabei ging Hartwig nach rigiden mathematischen Prinzipien vor. So entspricht beispielsweise “die Diagonale des Würfels der Offiziers-Figuren der Kantenlänge eines Spielfeld-Quadrats und die Diagonale des kleinen Würfels der Kantenlänge des Turms”. Mit seiner durchdachten Logik spiegelt Hartwig das Bauhaus-Dogma imposant wieder: “Schön ist, was funktioniert”.

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